Es war mal wieder ein Regentag und ich saß im Yogaraum im Dunkeln. Stromausfall und Hagel. Im Kurs, in dem wir lernen uns und andere in den Posen korrekt auszurichten, hatte ich einmal wieder das Gefühl, dass ich meinen Körper nicht ausreichend verstehe. Wie soll ich dann die Körper der anderen verstehen? Mein Anspruch an mich selbst ist wie so oft hoch und meine Geduld mit mir kurz. Die Regenwolken im Tal scheinen so tief zu hängen, dass mein Kopf im Grau zu verschwinden droht. Aus der Balance geraten, verfiel ich in alte Muster und überaß mich zu allem Überfluss auch noch. In die graue Aura des Selbsthasses gehüllt und mit einer Trauerkloßattitüde schleppte ich mich durch den Tag.
Die Philosophielehrerin Amritha sprach mich darauf an und nahm mich erst mal in den Arm. Pouf. Das war nötig. Nach dem Unterricht stellten wir uns wie eine Fußballmannschaft nach dem Spiel in einen Kreis auf und legten die Arme um einander. Unsere Köpfe berührten sich und wir sollten ihr nachsprechen
„we are all happy souls, we are all beautiful souls, we are all peaceful souls. OM SHANTI.SHANTI.SHANTI„
Manchmal kommt man allein einfach nirgendwohin und dieses neue Ritual, das wir nun jeden Tag wiederholen, hat mich wirklich aufgeheitert.
Ich hatte mich wieder einige Tage von Alltagsproblemen niederdrücken lassen und war nun wieder motiviert positiver durchs Leben zu gehen. Ich widmete den Abend einmal wieder der Frage, wie man glücklich wird.
Ich bin auf das PERMA Modell gestoßen, das ich als inspirierend empfinde und deswegen möchte ich meine Erkenntnisse mit euch teilen.
PERMA ist ein Akronym und steht für positive Emotionen, Engagement (Stärken einsetzen), Relationships (Beziehungen), Meaning (Sinn) und Achievement (Zielerreichung).
Das Glücklichsein fußt sozusagen auf diesen fünf Säulen.
Bei den Emotionen mache ich oft den Fehler, mich vornehmlich darauf zu konzentrieren, negative Emotionen nicht zu kultivieren, ich entscheide mich aber zu selten für die positiven Gefühle. Freude, Dankbarkeit, Heiterkeit (Gelassenheit) oder Ehrfurcht sind Emotionen, die sicherlich zu kurz kommen. Ich habe schon so oft gelesen, dass ein Dankbarkeitstagebuch Wunder bewirken soll. Das kommt jetzt auch auf meine bucketlist für die nächste Woche. Achtet ihr denn auf eure Gedanken und Worte und versucht euch positiv auszurichten?
Dann finde ich es gar nicht so einfach meine Stärken zu kennen und einzusetzen. Ich bin sehr vielseitig interessiert und probiere ständig neues aus. Oft kratze ich so aber nur an der Oberfläche, anstatt in ein Flow-Erleben zu gelangen, für das ja eine gewisse Meisterschafft in der Disziplin von Nöten ist. Ich habe das Gefühl, dass da eine Menge Talente eher gerade verkümmern, anstatt in voller Blüte zu stehen. Wenn das Flow-Erleben ist das erklärte Ziel ist, dann sollte ich alle Lebensenergie bündeln und in die Tiefe gehen.
Setzt du die Stärken Hoffnung, Neugier, Dankbarkeit, Bindungsvermögen und Enthusiasmus bereits regelmäßig und bewusst in deinem Leben ein? Wähle doch einmal eine davon und integriere sie in deinen morgigen Tag und schau was passiert. Ich werde versuchen diesen Tipp zu beherzigen.
Wie unsere Shanti-Kuschelrunde bewiesen hat, sind Beziehungen zu anderen Menschen unverzichtbar. Wichtig ist wirklich seinen Freundeskreis ab und an auszumisten und die Menschen, die einem nicht mehr guttun hinter sich zu lassen. Da bin ich auch etwas nachlässig in diesem Punkt. Aber es ist ein Prozess und Erkenntnis der erste Schritt zur Veränderung.
Auf der anderen Seite sollte man nicht damit sparen seinen Liebsten seine Zuneigung zu zeigen, ob nun in Worten oder anderen kleinen Aufmerksamkeiten. Da halten wir uns wohl am besten an die Worte des Dalai-Lama „Sei freundlich, wenn es geht. Es geht immer.„
Die letzten zwei Säulen des Glücksmodells sind die Formulierung persönlicher Ziele und ihrer Erreichung. Was möchte ich erleben oder beitragen? Was habe ich heute gelernt und worauf kann ich stolz sein? Wo sind meine Werte und in welche Richtung soll es gehen? Formuliere hier positiv, was du erreichen möchtest (Manifestieren).
Es gibt zwei Seiten all dieser Bemühungen. Die eine Seite betrifft den Geist, also z. B. „was denke ich gerade oder wofür bin ich dankbar„ auf der anderen Seite darf man den Körper nicht außer Acht lassen. Die Haltung ist wichtig! Stehe aufrecht und praktiziere Atemachtsamkeit, um dich zu beruhigen und aus der Negativspirale des Geistes auszusteigen. Yoga ist da sehr hilfreich!
Laura Malina Seiler nennt es „fake it until you make it„, das könnte ein Lächeln sein, dass man aufsetzt bevor man es fühlt, oder die Liebe, die man auch in schweren Zeiten auf das Leben, auf sich selbst oder andere Menschen richtet, um schwierige Situationen aufzulösen oder sich und anderen zu verzeihen.
Ich freue mich auf meinen nächsten freien Tag, um mich eingehender mit diesem Modell zu beschäftigen und abzuklopfen, welche Säule meines persönlichen Glücks ich weiter stärken könnte.
Hier findet ihr ausführliche Infos und Übungen
https://soulsweet.de/perma-modell-fuer-dein-glueck/