Day off

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Der Dalai Lama Tempel und seine Umgebung hat sich verändert, seit ich zuletzt hier war. Viele Stände reihen sich Seite an Seite und die geneigte Besucherin kann ausgestattet mit reichlich Paschmina Schals, Edelsteinen, Klangschalen und indischem Schmuck weiter ins Tempelinnere ziehen, um ein „spirituelles Selfie“ mit Gebetsmühlen zu knipsen. Um eine Buddhastatue im Innenraum sind viele Matratzen ausgelegt und überall liegen Habseligkeiten von den Kindern in blaugrünen Schuluniformen und Plastikverpackungen von Junkfood herum. Es hat mehr etwas von einem Auffanglager, als von einem Tempel. Rezitiert wird von rechteckigen Gebetszetteln auf gelblichem Papier. Es sind Papierstapel ohne Bindung, vor denen die Betenden im Schneidersitz hocken. In anderen Räumen sind vor den prachtvollen Tankamalereien und Statuen Süßigkeiten aufgestapelt und kitschig bunte LED-Lotusblüten illuminieren den Raum. Was für ein energetischer Ort, ich könnte hier ewig bleiben höre ich andere sagen. Ehrlich? Vielleicht bin ich stumpf wie ein Stein, aber mir sagt der ganze Rummel nicht so zu.
Da wir zur Mittagszeit dort sind, können wir an der Tempelspeisung teilnehmen. Aus riesigen Bottichen, die auf dem Boden stehen, werden Reis, Dal und Chilisoße auf hauchdünnen Papptellern verteilt.
In den Gebetsmühlen befinden sich in tausendfacher Ausführung das Mantra OM MANI PADME HUM. Wenn man die goldenen Gebetsmühlen im Uhrzeigersinn dreht, ist das gleichwertig, als ob man sie selbst rezitiert hätte. Das Mantra drückt die Haltung des Mitgefühls aus und der Wunsch, dass Jeder aus dem Kreislauf der Wiedergeburt befreit wird.
Wir sind den ganzen Tag zu viert unterwegs und wie man das kennt, sind Gruppendynamiken oft schleppend. Man wartet die ganze Zeit auf Irgendjemanden. Am Ende des Tages fühle ich mich ausgelaugt, anstatt meine Batterien aufgeladen zu haben. Der Rückzug der Sinne ist Teil von Yoga und einer der Gebote ist es auch, mit dem sinnlosen Geschwätz nicht zu übertreiben. Den nächsten freien Tag benötige ich definitiv mehr Zeit für mich allein.

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