Wenn man einmal auf einer fünfspurigen Autobahn in einen Moloch wie Teheran geradelt ist, stresst einen der indische Verkehr überhaupt nicht mehr, also konnte ich ganz entspannt das langgezogene Eiland von Vypin bis zu seiner Südspitze durchfahren. Von dort aus kann man für ein paar Cent zum gegenübergelegenem Fort Kochin übersetzen. Trotz Touristenströmen wurde man wenig bedrängt und ich konnte mich ungestört durch die streetartverzierten kleinen Gassen treiben lassen. Leider war ich nach einer vom Tempel nebenan frühzeitig beendeten Nacht und 22 km radeln mit meinem windigen Eingangrad etwas schläfrig unterwegs. Auch die Sonne forderte ihren Tribut und mit unverhohlenem Neid musterte ich die sunsmarteren Inderinnen unter ihren zweckentfremdeten Regenschirmen, während ich immer weiter in der Mittagsonne erröte. Durchgeschwitzt, voller Straßenstaub über Sandpisten voller Löchern ging es an der Küste zurück. Über den Palmen der Backwaterwälder kreisten weißköpfige Seeadler und die Brandung gab den Takt meiner Tritte in die Pedale vor.
Der Tag fing an mit Yoga auf dem Dach, mit Blick in Palmendächer und ausklingen durfte er mit einer perfekten roten Sonnenscheibe, die in den Ozean eintauchte.
Ein besonderer Segen, wenn man die frühmorgentliche Musikeinlage des Tempels nebenan verschlafen hat und den Tag voller Elan starten kann. Ich bin glücklich wieder zurück zu meiner Morgenroutine gefunden zu haben, in der Yoga und Meditation ihren festen Platz vor dem Frühstück haben. Eine weitere schöne Angewohnheit ist es sich jeden Tag Zeit zu nehmen für eine Lektüre, die einen weiter bringt. Ich habe heute das Interview von Laura Malina Seiler und Dr. Joe Dispenza (verlinke ich unter der „I like“) gelesen und genieße es sehr mich täglich inspirieren zu lassen. Keiner würde bestreiten, dass es einen Einfluss auf die eigene Stimmung und das eigene Leben hat, mit welchen Menschen man sich umgibt. Die Medien, die wir konsumieren, haben dieselbe Wirkung, also ergibt es Sinn hier auch bewusst zu wählen.
inner core work 